- Time: 05.12.2023, 17:30-20:30 Uhr
- Ort: Online (den Link erhaltet ihr nach der Anmeldung)
- Sprache: Deutsch
- TN-Zahl: unbegrenzt
In Deutschland leidet etwa jeder vierte Mensch im Laufe eines
Jahres unter psychischen Problemen, die eigentlich behandlungsbedürftig
wären. Einen Psychotherapieplatz haben aber nur wenige, die Suche ist
zermürbend, die Wartelisten sind unheimlich lang und ohnehin ist es
schwer sich zu orientieren, ob man sich überhaupt bei einem passenden
Angebot angemeldet hat. Wenn man dann nach Monaten ein Gespräch hat und dabei bemerkt, dass das überhaupt nicht das ist, was man braucht oder es einem nicht gut tut, ist der Frust umso größer. Sich in akuten Krisen
durch das Gesundheitssystem wühlen zu müssen ist nochmal schwerer. Und
all diese Probleme treffen TIN* Personen noch doppelt und dreifach
härter, da nur wenige Behandler*innen sich zutrauen, mit ihren Themen zu
arbeiten, sie auf Ablehnung und Diskriminierung treffen können. Selbst,
wenn man eigentlich gar keine therapeutische Hilfe braucht, sondern
einfach nur Zugang zu geschlechtsangleichenden Maßnahmen, ist man dazu gezwungen, sich mit diesem System herumzuschlagen. Häufig trifft man dann auf die Behauptung von Behandler*innen, sie könnten oder dürften einem da vermeintlich gar nicht helfen. Die Versuchung, nach solchen schlechten Erfahrungen einfach aufzugeben, ist groß und sehr
verständlich.
In diesem Workshop wird es darum gehen, sich Orientierung im Labyrinth
unseres psychischen Gesundheitssystems zu verschaffen, um in nicht so
vielen Sackgassen zu landen. Welche Berufsgruppen und Anlaufstellen
helfen bei psychischen Problemen und wie unterscheiden sie sich
voneinander? Was gibt es für Tipps und Tricks, um schneller an Hilfe zu
kommen, auch über klassische Psychotherapiestrukturen hinaus? Woran kann ich abschätzen, ob ein Angebot das Richtige für mich ist? Was kann ich
tun, wenn ich oder eine angehörige Person in einer Krise ist?
Zusätzlich wird es auch einen Überblick und Tipps geben, wie man an
geschlechtsangleichende Maßnahmen (wie Hormontherapie, Operationen,
Logopädie etc.) herankommt.
[English]
The mental health system – A roadmap for TIN* people with Gabriel
- Ort: online
- language: German
- TN-Zahl: no limit
In Germany, around one in four people suffer from mental health problems
over the course of a year that would actually require treatment.
However, only a few have access to psychotherapy, the search is
grueling, the waiting lists are incredibly long and it’s difficult to
know whether you’ve even registered with a suitable service. If you then
have a consultation months later and realize that it’s not what you need
or that it’s not good for you, the frustration is all the greater.
Having to muddle through the healthcare system in an acute crisis is
even more difficult. And all these problems hit TIN* people twice and
three times harder, as few practitioners have the confidence to work
with their issues and they can encounter rejection and discrimination.
Even if you don’t actually need therapeutic help, but simply access to
gender reassignment measures, you are forced to deal with this system.
You will often be told by practitioners that they are supposedly unable
or not allowed to help you. The temptation to simply give up after such
bad experiences is great and very understandable.
This workshop is about finding your way through the labyrinth of our
mental health system so that you don’t end up in so many dead ends.
Which professional groups and contact points help with mental health
problems and how do they differ from one another? What tips and tricks
are there for getting help more quickly, even beyond traditional
psychotherapy structures? How can I tell whether a service is right for
me? What can I do if I or a loved one is in crisis?
There will also be an overview and tips on how to access gender
reassignment measures (such as hormone therapy, operations, speech
therapy, etc.).